Mut hat er. Der Kabarettist Uwe Steimle will am Montag mit einem Kunstwerk auf dem Neumarkt provozieren. Just am „Tag der Befreiung“, dem 8. Mai, wenn abends AfD und Pegida Kundgebungen angemeldet haben, will er zuvor „rischdsche Gunsd“ dort ausstellen. „Länger brauchen die Dresdner nicht, um das Anliegen zu verstehen“, sagt er mit einem Seitenhieb auf das für zwei Jahre auf dem Platz stehende Denkmal.
Wie die Betrachter Steimles Aktion auffassen, wird sich zeigen, wenn der Streiter für die Wiedereröffnung des Dresdner Fernsehturms dessen mannshohe Nachbildung aus Sperrholz von 11 bis 13 Uhr aufstellt. Damit spielt er auf den ungewöhnlichen Sockel des benachbarten Denkmals an. „Der Fernsehturm wird auf einer Scherenhebebühne oder einer rosa Hitsche stehen, mehr gibt mein Etat nicht her.“ Sowohl das aktuelle als auch das vorangegangene temporäre Kunstwerk, das Bus-Monument, wurden aus teils öffentlichen Mitteln bezahlt. „Meine Installation kostet die Stadt nichts.“
Stattdessen hofft Steimle, seine symbolische Wachwitzer Nadel mithilfe einer Kunstpostkarte á 4 Euro refinanzieren zu können. „Eine Wackelpostkarte, die je nach Perspektive mal das Kreuz und mal die Mondsichel auf der Frauenkirche zeigt.“ Denn auch Steimles Holzkunst trägt einen Halbmond auf der Spitze. „Der Fernsehturm als höchstes Minarett. Ich will zeigen: So groß ist Dresden.“ Laut eigener Aussage sei dies ein Statement „gegen den fremdenfeindlichen Ruf Dresdens“.
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