Das Smartphone ist ein fester Teil unseres Alltags geworden – über nahezu alle Generationen hinweg. Auch viele Kinder und Jugendliche können sich ein Leben ohne ständige mobile Erreichbarkeit nicht mehr vorstellen. Soziale Medien bestimmen das Denken und Handeln. Der schnelle Austausch per WhatsApp, Instagram, Snapchat, Twitter und Co. gibt den rasanten Takt vor. Durchschnittlich 88-mal am Tag schaut jeder Smartphone-Besitzer auf das Display seines Gerätes, um bloß keine Neuigkeit zu verpassen, das hat der IT-Professor und Autor Alexander Markowetz in einer Studie ermittelt. Die permanente Erreichbarkeit und gegenseitige Vernetzung hat jedoch eine Schattenseite: Die Gefahr, Opfer von Cybermobbing zu werden, wächst zunehmend – gerade für Jugendliche.
Hunderttausende Jugendliche sind betroffen
Über einen längeren Zeitraum hinweg durch absichtliche Beleidigungen, Bedrohungen, Bloßstellungen oder Belästigungen unter Druck gesetzt zu sein, trifft Hunderttausende junger Menschen. Eine vom „Bündnis gegen Cybermobbing“ vorgelegte Studie kommt zu dem Schluss, dass mindestens 1,4 Millionen Schüler in Deutschland schon einmal durch Cybermobbing seelische Gewalt erlitten haben. Es handelt sich damit um ein sehr ernst zu nehmendes gesellschaftliches Problem. Doch betroffene Jugendliche und auch deren Eltern fühlen sich oft hilflos: Was lässt sich gegen Beleidigungen im Web unternehmen, wie können sie etwa die Löschung unautorisiert verbreiteter Fotos durchsetzen?
Professionelle Hilfe bei der Polizei suchen
Die Polizei Sachsen bietet bereits seit einigen Jahren im Bereich der digitalen Medien verschiedene Präventionsangebote an. Betroffene und Angehörige haben zum Beispiel die Möglichkeiten, sich an die professionelle Ermittler zu wenden. Diese findet man in allen Polizeidienstellen bei sich vor Ort. Darüberhinaus wendet sich die sächsische Polizei bereits aufklärend an die Zielgruppen Eltern und Lehrer bzw. die potentiell betroffenen Kinder und Jugendliche. Beispielsweise kommen die Beamten mit informativen Elternabenden in die Schulen und wenden sich im Rahmen von Weiterbildungen auch an Lehrer sowie noch in Ausbildung befindliche Referendare.
Wer von Opfer von Cybermobbing geworden ist, sollte schnellstmöglich einige Schritte einleiten, wie z.B. das Sichern des Mobbingsverlaufs via Screenshots, das Melden des Vorfalls beim Webseitenbetreiber (zumeist Anbieter eines Sozialen Netzwerks, welche dafür Meldebuttons vorhalten) usw. Auch dazu geben die Kollegen der Polizei beratende und vor allem kostenfreie Auskunft. Weitere wissenswerte Informationen dazu, wie man sich davor schützen kann, Opfer von Cybermobbing zu werden bzw. was im Erstfall zu tun ist, findet man auch bei der bundesweiten Polizeiberatung und hier. (dawo)
Landeskriminalamt Sachsen, Zentralstelle für polizeiliche Prävention,
Neuländer Str. 60, 01129 Dresden
Telefon: 0351 855 -2309
E-Mail: [email protected]
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