Früher sagte man „ins Warme verziehen“ und meinte damit den Flug in Richtung Süden in die Sonne. Heute geht man ins frisch temperierte Büro, das tagsüber immer noch wärmer ist als die eigenen vier Wände im Homeoffice. So ändern sich die Zeiten…
Nichts ändert sich dagegen an der deutschen Kleinstaaterei. Im Mittelalter muss es ähnlich gewesen sein. Jeder Sprengel machte seins, weil es die jeweilige Herrschaft so verfügte. Wenn Sie also heute im 21. Jahrhundert in Halle in einen Regionalzug nach Leipzig steigen, brauchen Sie keine Maske. Überquert der Zug jedoch die Landesgrenze zu Sachsen, also nach ein paar Kilometern Fahrt, dann heißt es Maske aufsetzen. Warum? Sachsen-Anhalt hat die Maskenpflicht am Donnerstag abgeschafft, Sachsen hat sie beibehalten. Und wenn Sie heute nach Nürnberg zum Christkindlmarkt fahren, dann setzen Sie bitte den Mund-Nase-Schutz auf und erst in Hof wieder ab. Doch Achtung: Sollten Sie in einem IC oder ICE sitzen, dann tragen Sie unbedingt eine FFP2-Maske. Und zwar egal, in welche Richtung der Zug rollt. Ich hoffe nur, das Coronavirus kennt die Landesgrenzen. In diesem Sinne: Gute Fahrt. Carola Pönisch
Sehr geehrte Frau Pönisch,
es ist mir ein Bedürfnis Ihnen mal Danke zu sagen, für Ihre unterhaltsamen Kolumnen, welche klug und mit spitzer Feder geschrieben sind und oftmals genau in Schwarze treffen. Sie haben sich den unabhängigen, kritischen Blick bewahrt und lassen uns zwischen den Zeilen lesen, was viele Mitmenschen denken, jedoch in den letzten 2 Jahren vom Mainstream totgeschwiegen oder wegretuschiert wird. Chapeau – für Ihren Mut und ich hoffe, Sie dürfen noch recht lang Ihren Gedanken freien Lauf lassen. Als geborenes DDR-Kind hätte nie gedacht, dass es in Deutschland wieder einmal so weit kommen wird.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes Weihnachtsfest bei bester Gesundheit und freue mich auf weitere kritisch-spitze Kolumnen auch im nächsten Jahr.