Ich bin ja so gar kein Faschingsfan und ich bin echt froh, dass ich nicht in so einer Karnevalshochburg lebe. Warum ich mir diese Woche trotzdem etliche dieser unsäglichen TV-Sendungen angesehen habe?
Nun, ich wollte Cowboys und Indianer sehen. Also sehen, wer Mut hat und sich in solche Kostüme zwängt. Weil er/sie sich damit ja die kulturelle Identität des indigenen Volkes aneignet. Was soll ich sagen? Zwei Indianer bekam ich zu Gesicht. Einer gab direkt ein Interview, wobei es nicht um sein Kostüm, sondern den Karneval an sich ging. Den anderen entdeckte ich bei einer dieser jecken Veranstaltungen, die im ARD übertragen wurden. Und das war echt lustig, weil dieser Indianer nur zweimal kurz im Bild aufblitzte und man förmlich das Bemühen des Kamerateams sah, den Federnträger auszublenden.
Und dann sah ich mehrere Scheichs, einen Schotten und einen Mexikaner und frage mich nun besorgt: Was fühlt ein echter Scheich, wenn er sein verkleidetes deutsches Pendant bei „Mainz bleibt Mainz“ Bier trinken sieht? Was fällt dem echten Mexikaner beim Anblick einer steifen deutschen Hüfte ein? Verkleiden kann echt schwierig sein…
Carola Pönisch
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