Mit Ideen für die nachhaltige Zukunftsstadt Dresden geht die Äußere Neustadt voran. Der Stadtteil legt notgedrungen sein Schmuddelimage allmählich ab und entwickelt Strategien für mehr Sauberkeit, weil Glasflaschen, To-go-Becher und Pizzakartons die Abfallbehälter überschwemmen. Im Ausgehviertel Dresdens gibt es nicht nur „Pfandringe“ an Papierkörben und auffällig gestaltete Mülltonnen, sondern auch Kisten vor Hauseingängen mit brauchbaren Wegwerfdingen zum Mitnehmen.
Hinzu kommen Regale – sie heißen „El Tauscho“ oder „Schraenk“ – an Schönbrunn- oder Kamenzer Straße, die noch mehr Platz für Gebrauchtwaren zum Verschenken bieten. Im Umsonstladen im Sonnenhof an der Alaunstraße kann man wochentags abgelegte, saubere Kleidung und Spielsachen oder genießbare Lebensmittel gegen Spende für die Miete einsortieren beziehungsweise aussuchen.
Damit nicht genug. Am Abenteuerspielplatz steht eine Futterkiste, etwa für Kartoffelschalen für die Tiere. Dorthin werfen auch Gemüsehändler und Bäcker übriggebliebene Grün- oder Backwaren, die nicht mehr verkäuflich sind.
Dem verpackungsarmen „Lose“-Lädchen in der Böhmischen Straße, wo man in mitgebrachte oder Mietgefäße Milch, Trockennahrung oder Käse je nach Bedarf abfüllt, folgen schon die nächsten Nachahmer: Cafés, die Rabatt auf Pappbecherverzicht zugunsten persönlicher Trinkgefäße geben, oder Bäcker, die den Semmelbeutel mit Zuwendungen für Kindergärten belohnen. Da scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es wieder den Krug zum Bierholen oder die Wurstdose für den Fleischer gibt.
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