Dresden. Während der Feiertage konnten Besucher einen schönen Anblick am Wallpavillon genießen. Restauratoren und Steinmetze haben den größten Zwinger-Pavillon saniert. Blinzelt die Sonne hinter den Wolken hervor, leuchten die Sandsteinkunstwerke und Fassaden in hellen Tönen. Bis auf wenige Restarbeiten ist das Großprojekt abgeschlossen, teilt Sprecherin Petra Brommer vom Staatsbetrieb Sächsisches Bau- und Immobilienmanagement (SIB) mit. Dafür investierte der Freistaat 4,4 Millionen Euro.
Der Wallpavillon war 1715 fertiggestellt und nach der Zerstörung 1945 bis 1963 wieder aufgebaut worden. Nach vielen Jahren war die Sanierung wieder dringend nötig. Fachleute der Zwingerbauhütte kümmerten sich vor allem darum, wertvolle Sandsteinkunstwerke zu restaurieren. Dazu zählen zwölf Figuren von Hermen, die die Arkadenbögen der Hoffassade zieren. Dabei handelt es sich weitgehend um sehr wertvolle Originale aus der ersten Bauzeit, die nach dem Zweiten Weltkrieg aufwendig wiederhergestellt worden sind. Außerdem sind die neu gefertigte Skulptur der Minerva sowie der von Balthasar Permoser geschaffene Herkules Saxonicus, der stellvertretend für August den Starken die Weltenkugel trägt, auf dem Giebel am Zwinger-Hof zu bewundern.
Bei diesen Kunstwerken ist behutsames Arbeiten nötig. So wurden die Sandsteinoberflächen der Hermen mit Bürsten oder Pinseln gereinigt, Verkrustungen mit Skalpellen abgenommen. Allerdings mussten besonders hartnäckige Stellen auch mithilfe von speziellen Reinigungspasten behandelt werden.
Viel Arbeit hatten die Restauratoren auch damit, das Salz aus dem Sandstein zu entfernen. Sie haben Zellstoff-Kompressen aufgebracht, die dem Sandstein zwei bis drei Wochen lang das Salz entziehen. Diese Prozedur mussten sie mehrfach wiederholen. Bei der Sanierung wurden zudem noch fehlende Stellen mit Steinersatz ergänzt.
Die ersten Vorarbeiten am Wallpavillon hatten im Herbst 2014 begonnen. Im August vergangenen Jahres konnte der restaurierte Saal übergeben werden. Doch die Arbeiten im Zwinger enden nie, erklärt die SIB-Sprecherin. Das wird an der eingerüsteten Bogengalerie L neben dem Wallpavillon sichtbar. Bei ihr und am benachbarten Französischen Pavillon beginnen in diesem Jahr weitere Sanierungsarbeiten.
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