Dresden. Der Große Garten ist nicht nur Dresdens größte Parkanlage, sondern lädt als grüne Lunge der Stadt auch mit seiner artenreichen Pflanzen- und Tierwelt als beliebter Erholungsort dazu ein, mal die Seele baumeln zu lassen. 1676 als Fasanengehege, Jagdrevier und Festort der sächsischen Kurfürsten auf 700 mal 700 Ellen vor den Toren Dresdens angelegt, ist er heute ein auf 147 Hektar gewachsener öffentlich zugänglicher Volkspark.
Dieser bietet imposante Sichtachsen, wenn man über die Haupt- oder Querallee hereinkommt. Daneben gibt es über 20 weitere, kleinere Eingänge. 22 der einst über 150 Skulpturen und Schmuckvasen zieren die Anlage, deren streng geometrischer Aufbau im barocken Stil auf Oberlandbaumeister Karchers Gestaltung von 1683 zurückgeht. Gartendirektor Bouché gab Sachsens wohl ältestem Barockpark am Ende des 19. Jahrhunderts sein heutiges Aussehen unter Beibehaltung der Grundstrukturen, die heute mit Wasser- und Wiesenflächen, Brunnen, Einkehrmöglichkeiten und gepflegten Magistralen geschmückt sind.
Kultur im Palais
Den Mittelpunkt bildet das frühbarocke Palais zwischen Palaisteich und Schmuckplatz. Sachsens ältester barocker Palastbau wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Heute erstrahlt er äußerlich in altem Glanz, geschmückt von zahlreichen Reliefs und Skulpturen. Im Inneren teilweise wiederhergestellt, beherbergt das Sockelgeschoss originale barocke Skulpturen, die zu Führungen und Veranstaltungen besichtigt werden können. Im ehemals prachtvollen Festsaal in der Beletage sind die Kriegsschäden noch sichtbar. In diesem Ambiente finden Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen statt.
Die nächsten Veranstaltungen in der Reihe „Offenes Palais“ sind am Dienstag, dem 6. Februar geplant. Um 14.30 Uhr und um 19.30 Uhr erklingt arabische Musik mit Oud, orientalischer Zither und Perkussion. Dazu stellt Restauratorin Anke Scharrahs das Dresdner Damaskuszimmer in einer Kunstbetrachtung vor. (Karten zu 14,50/12,50/5 Euro unter Tel.: 0351 8033914).
Rund um das Palais wurden aufwendige Teppich- und Parterrebeete sowie Koniferen-, Stauden- und Dahliengarten angelegt. Noch mehr Pflanzenarrangements versammelt der botanische Garten. Über 10 000 Pflanzenarten wachsen auf dem 3,25 Hektar großen Gelände. Darunter befinden sich wertvolle Spezialsammlungen von Pelargonien, Zwergpfeffern, Aristolochien und gefährdeten einheimischen Pflanzen sowie eine umfangreiche Kollektion einjähriger Sommerblumen. Jeden ersten und dritten Sonntag im Monat bieten Mitarbeiter kostenlose, öffentliche Führungen an, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die nächste findet am 4. Februar statt. Geöffnet ist täglich 10 bis 15.30 Uhr, Eintritt frei.
Über 250 Tierarten
Neben Spaziergängern, Joggern und Skatern beleben den Großen Garten viele Tiere. Schwäne und Enten, Eichhörnchen und Singvögel sind allerorten an den Wegrändern zu entdecken. Wer noch mehr Tiere erleben will, findet sie im Zoo, der rund 1 500 Individuen in 251 Arten beheimatet. Mit 82 Arten sind die Vögel die artenreichste Gruppe, gefolgt von 64 Säugetierarten. Die restlichen 105 Arten entfallen auf Reptilien, Amphibien, Fische und Wirbellose.
In den Ferien unterbricht übrigens der Zookasper seinen Winterschlaf, um auf einer mobilen Puppenbühne im Afrikahaus aufzutreten. Am 10., 11., 17., 18., 24. und 25. Februar hebt sich jeweils 11.30, 14 und 15 Uhr der Vorhang. Der Zoo selbst ist täglich von 8.30 bis 16.30 Uhr geöffnet, ab 10. Februar dann bis 17.30 Uhr.
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