Rekordjahr für Dresdens Wirtschaft

Wirtschaftsförderung Sachsen zieht Bilanz. Foto: Hendrik Schmidt/Archiv
(Foto: Hendrik Schmidt/Archiv)

Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt kann auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2017 – genauer: das erfolgreichste seit der Wende – zurückblicken.. Dies verkündete Oberbürgermeister Dirk Hilbert in der vergangenen Woche. Als Quelle für den Aufschwung erwies sich das Wachstum von mehr als 7 000 sozialversicherungspflichtigen Jobs. Das sind fast 70 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wachstum im  Dienstleistungssektor

Wachstumsimpulse gab die Dienstleistungsbranche. Hier erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um rund 1,5 Prozent. Besonders öffentliche und sonstige Dienstleister sowie Erziehung und Gesundheit trugen zur positiven Entwicklung bei. Handel, Verkehr, Gastgewerbe und Kommunikation verzeichneten ebenfalls ein Plus. Auch das Wohnungswesen legte personell zu. Die hohe Lebensqualität, kommunale Investitionen in Gewerbeflächen und eine gute Zusammenarbeit mit Partnern auf Landesebene haben zu einer starken Nachfrage und privatwirtschaftlichen Gewerbeinvestitionen geführt.

100 Millionen Euro mehr für die Stadtkasse

Keine Frage, dass der Boom nun auch kräftig Geld in die Stadtkassen spült. War schon das vorangegangene Jahr 2016 mit 50 Millionen Euro Zuwachs bei den Steuereinnahmen ein rekordträchtiges, so wurde das 2017 noch einmal getoppt. 100 Millionen Euro mehr an Steuern nahm die Stadt im Vorjahr ein.

Natürlich sei man mit dem Ergebnis hoch zufrieden, verlautet es aus dem Rathaus. Allerdings könne das Geld nun nicht mit vollen Händen ausgegeben werden. Geplant ist, dass es erst einmal in die kommunale Verteilungsmasse – sprich: auf die hohe Kante – gelegt wird. Der Grund für die Sparsamkeit: Ab 2019 erhält die Stadt Dresden weniger finanzielle Unterstützung vom Freistaat. Als eine weitere Bremse für schnellen Einsatz des Geldes erweist sich die Bürokratie mit langen Planungsverfahren und zu vielen

Hürden für Bauvorhaben.

Wenn auch die Wirtschaft in der Landeshauptstadt boomt – kommt der Wohlstand auch bei denen an, die mit Handel und Gewerbe dafür arbeiten? „Auch wenn die Statistik etwas anderes aussagt, vom großen Boom habe ich bislang nichts mitbekommen“, meint Thomas Rieber, Firmenchef der Dresdner Parkettwelt.

Die kleinen und mittleren Betriebe haben nach wie vor an einer hohen Steuerlast zu tragen. „Ich würde meinen Mitarbeitern auch gern etwas mehr Lohn zahlen und sie am sogenannten Boom teilhaben lassen“, so der Unternehmer. „Doch was nutzen florierende Bauaufträge, wenn die in Dresden ansässigen Betriebe dabei nicht berücksichtigt werden.“

Aufschwung nur für Leuchttürme

Was bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen noch nicht so recht angekommen ist, scheint bei den großen Firmen zu klappen. Weitere neue Ansiedlungen von „Leuchttürmen“ wie Philipp Morris und Bosch im Norden versprechen beste Aussichten auf weiteres Wachstum. (ekg)

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