Millionen für Problemkitas

Die Zukunft der Kinder soll gesichert werden. Kita-Gruppen sind eingeladen, Handwerkern bei einem Betriebsbesuch über die Schultern zu schauen. (Foto: dpa)
Symbolfoto: Archiv

In 13 Dresdner Kitas soll die Anzahl der Betreuer deutlich erhöht werden, um Ungleichheiten entgegenzuwirken.

Eine sogenannte Bildungsstrategie hat Dresdens Bildungsbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) am Mittwoch im Rathaus vorgestellt. Demnach sollen die 13 problematischsten Kitas im Stadtgebiet einen drastisch besseren Betreuungsschlüssel bekommen. Auch acht als gefährdet eingestufte Grundschulen erhalten Hilfe in Form des Projektes „Familienklassenzimmer“.

Chancengleichheit für „Bildungsverlierer“

Anfang des kommenden Jahres stellt die Stadt ihren aktuellen Bildungsbericht vor. Bereits im Vorfeld wurde bei der Datenanalyse deutlich, dass es „Herausforderungen“ für die Zukunft gebe. Im Klartext: Es gibt vor allem in Prohlis und Gorbitz Probleme bei der frühkindlichen Bildung und Erziehung – überforderte Kitas, geringe Anzahl an Bildungsempfehlungen für das Gymnasium sowie zu viele Schulabbrecher.
Diese spezielle Entwicklung steht entgegen dem allgemeinen Dresdner Trend, der sich laut Vorjohann in den vergangenen Jahren verbessert habe. „Der derzeitige Grundsatz, mit überall gleichen Betreuungsschlüsseln in allen Einrichtungen festgestellte Sozialisations- und Bildungsnachteile zu kompensieren, ist unzureichend“, so der Bürgermeister.

Problemstadtteile nicht unbekannt

Die Standorte der im Bildungsbericht als „benachteiligt und am stärksten belasteten“ eingestuften Einrichtungen konzentrieren sich vor allem auf die Stadtteile Gorbitz und Prohlis aber auch auf Reick, Leuben und die Johannstadt. Diese Gebiete hinken seit Jahren auch im sozialen und wirtschaftlichen Bereich hinterher.

Geld aus dem Arbeitsmarkt für den Arbeitsmarkt

Jährlich 7,5 Millionen Euro stellt die Stadt vorerst bereit, um in 13 Kitas, vier Horten und acht Grundschulen die Projekte anzuschieben. Das Geld sei laut Vorjohann im Doppelhaushalt 2019/2020 bereits berücksichtigt und stammt vor allem aus Steuermehreinnahmen durch den allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung. Das bereitgestellte Geld sei eine Investition in die Zukunft, um auch Schülern aus den sozial schwachen Gebieten eine ordentliche Perspektive zu bieten und so auch dem aufkommenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Andere Kitas gehen leer aus

Vor allem der verdoppelte Betreuungsschlüssel zu den Kernzeiten in den 13 am stärksten belasteten Kitas habe Modellcharakter, betonte Vorjohann. Das sei auch der Grund, warum die in der internen Rangliste nachfolgenden – und kaum weniger belasteten – Kita keine Hilfe bekommen. (SBU)

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