Es ist kein Geheimnis, dass die Corona-Krise Deutschland in Sachen Arbeitslosigkeit schwer gebeutelt hat. Gerade im Osten wirken sich die Pandemie und damit verbundene Corona-Maßnahmen äußerst drastisch aus. Doch was lässt sich gegen den dramatischen Trend auf dem Arbeitsmarkt tun und wie können gerade Menschen in Sachsen besser gegen berufliche Unsicherheit vorsorgen?
Es ist ein hartes Jahr für den deutschen Arbeitsmarkt, das steht außer Frage. Das gilt auch insbesondere für Sachsen. Laut Angaben der Landesarbeitsagentur Chemnitz waren im August 2020 rund 137.900 Menschen ohne Job. Im Vergleich zum Vormonat sind das 2,7 Prozent mehr Arbeitslose und ganze 20 Prozent mehr als im August 2019. Nichtsdestotrotz ist die Landesarbeitsagentur Chemnitz zuversichtlich. Der sächsische Arbeitsmarkt sei dennoch sehr robust und bewege sich trotz Krise auf dem Niveau von 2017, so die Agentur.
Jahresbilanz im Vergleich zum Vorjahr nicht berauschend
Nun sind die Arbeitslosenzahlen Anfang Herbst deutschlandweit zwar wieder gesunken, im Vergleich zum Vorjahr zeichnet sich aber immer noch ein besorgniserregender Trend ab. Insgesamt startete der Arbeitsmarkt laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit im September mit gut 613.000 mehr Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat und stieg so auf 2.847.000 Unbeschäftigte. Auch die Zahlen zur Unterbeschäftigung machen Sorgen. Hier sind es derzeit 3.613.000 Betroffene und damit 462.000 Beschäftigte mehr als im vergleichbaren Vorjahresmonat. Beschäftigungen in Kurzarbeit sind in diese Zahlen noch nicht einmal eingerechnet.
Junge Arbeitnehmer besonders stark betroffen
Auch für den beruflichen Nachwuchs bedeutet die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt große Hürden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es im September gut 211.000 weniger gemeldete Arbeitsstellen. Darüber hinaus zögern viele Betriebe, neue Ausbildungsplätze zu belegen, weil sie nicht wissen, was kommt. Aus diesem Grund gibt es derzeit vor allem im Handwerk deutlich weniger Auszubildende.
Insgesamt sind junge Menschen von den beruflichen Folgen der Pandemie besonders betroffen. Über 12.700 Personen unter 25 Jahren sind momentan arbeitslos und damit 2.400 junge Leute mehr als 2019. Die Altersgruppe verzeichnet demnach den höchsten Anstieg an krisenbedingter Arbeitslosigkeit.
Schwere Zeiten auch für Künstler und Veranstalter
Nicht nur junge Erwerbsfähige leiden unter der Krise. Besonders hart trifft es auch die kreative Szene. Veranstalter von kulturellen Events, Konzerten und Festivals mussten reihenweise millionenschwere Projekte absagen. Die waren teilweise sogar schon in Vorbereitung. Mit allem, was dazu gehört.
● Stellplätze und Bühnenequipment waren angemietet,
● Fanartikel in Produktion
● und Tickets bereits in hoher Stückzahl verkauft,
als das Aus für den Eventkalender 2020 kam. Die Folge: Musikern und Bühnenkünstlern fehlt in Krisenzeiten eine, wenn nicht sogar die wichtigste Einnahmequelle überhaupt. Immerhin sind Veranstaltungen heutzutage die beste Option, um CDs, Kunstwerke und andere Kreativleistungen zu verkaufen. Auch mit der Promotion der eigenen Kunst klappt es im Direktkontakt mit Fans und Kunden deutlich besser. Fallen Szenetreffs dagegen weg, wird es schnell still um einen Künstler.
Aus diesem Grund haben sich viele Kreative in Sachsen und auch in anderen Regionen Deutschlands inzwischen dazu entschieden, mit ihren Bühnenshows online zu gehen. Im Livestream treten sie nun so auf, wie sie es sonst auf der großen Bühne tun würden. Dabei gibt es neben kostenlosen Streams auch zahlungspflichtige Online-Konzerte. Das bringt zwar nicht annähernd so viel ein, wie live Shows vor Ort, ist aber zumindest eine gute Möglichkeit, die eigene Kunst zu bewerben.
Wenn man nun nicht gerade als Musiker im Bereich der Kunst ist, wird es schon schwieriger mit den Möglichkeiten virtueller Einnahmequellen. Sicher lassen sich auch hier Videodokumentationen zum kreativen Schaffen veröffentlichen. Diese sind aber wenig lukrativ und erfordern zumeist eine Menge an zeitintensiver Vorarbeit, um den eigenen Bekanntheitsgrad im Netz zu erhöhen. Eine dauerhafte Lösung für die gesamte Künstlerszene können Online-Streams und Co. also nicht sein. Einerseits will nicht jeder für derartige Streaminginhalte zahlen, andererseits bringen die Streams auch Veranstaltern ihre entstandenen Unkosten und finanziellen Verluste nicht mehr zurück.
Geht es wieder bergauf?
Es gibt aber auch positive Entwicklungen. So sind die Neuanmeldungen für Kurzarbeit seit April 2020 beispielsweise von 34.000 auf nur noch 357 Betriebe zurückgegangen. Auch scheinen viele Förderprogramme der Bundesregierung zu greifen und verhelfen Selbstständigen, Künstlern und Firmen zu mehr finanzieller Sicherheit in der Krise.
In Sachsen will man nun auch den Sport in Corona-Zeiten besser fördern. Entsprechende Zusagen kamen unter anderem von Innenminister Rolan Wöller, der Vereinen und Veranstaltern bestmögliche Hilfe bei der Bewältigung der Krise zusagte. Zahlreiche sächsische Politiker sprechen sich außerdem für ein sächsisches Sportfördergesetz aus. Damit sollen die Strukturen im Sport zielführend finanziert werden. Inwieweit das auch die Förderung von Nachwuchstalenten mit einbezieht, ist derzeit allerdings noch ungewiss.
Statistisch sicherer sind diesbezüglich Nachwuchsförderungen im handwerklichen Bereich. In einigen Regionen Sachsens gibt es hier sogar mehr Auszubildende. So verzeichnet der Kammerbezirk Dresden insgesamt einen Anstieg der unterschriebenen Ausbildungsverträge bei Handwerksbetrieben um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Digitale Jobs und Handwerk boomen
Wenn ein Berufszweig so richtig von der Krise profitiert hat, dann sind es digitale Berufe. Nicht nur, dass mehr Beschäftigte im Home-Office arbeiten, geht es nun auch insgesamt mit der Digitalisierung der Arbeitswelt rasant voran. Konferenzen werden online abgehalten, ganze geschäftliche Kommunikationsbereiche ins Internet verlegt und der Online-Handel verzeichnet nie dagewesene Gewinne. Kaum verwunderlich, denn in Zeiten von sozialer Isolation und einem erhöhten Risiko, sich an vielbesuchten Orten wie Supermärkten und Läden anzustecken, entscheiden sich zahlreiche Personen für kontaktfreie Online-Einkäufe.
Auch der Zuwachs von Ausbildungsverträgen im Bereich Handwerk ist kein Zufall. Viele nutzen Lockdown und Ausgangsbeschränkungen nämlich dazu, um das Eigenheim mal wieder richtig auf Vordermann zu bringen. Da wird geschraubt, repariert und umgestaltet. Als Anlaufstelle zur Umsetzung größerer Projekte sind hier neben Baumärkten auch professionelle Handwerker gefragt. Helfende Hände sind hier immer willkommen und führen langfristig vielleicht sogar zu einem festen Arbeitsplatz.
Die Bedeutung der Fortbildung in Zeiten von Corona
In den Fortbildungskursen der Arbeitsämter mehren sich derzeit die Teilnehmer. Zahlreiche Angebote zur Weiterbildung für Unbeschäftigte gab es hier schon lange. Doch gerade jetzt sind die Kurse auch ein wichtiges Förderprogramm, um der steigenden Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Denn mit einem Arbeitsmarkt im Wandel verändern sich auch die Anforderungen für bestimmte Jobs. Zum Beispiel werden grundlegende IT-Kenntnisse für digitale Jobs und Home-Office werden immer häufiger vorausgesetzt. Ebenso müssen neue Bestimmungen zu Hygienemaßnahmen im Arbeitsbereich kommuniziert werden.
Davon abgesehen erlangten berufliche Weiterbildungen schon vor 2020 mehr und mehr an Bedeutung. Insgesamt wird eine professionelle Aus- und Weiterbildung inzwischen als unerlässlich für die Fachkräftesicherung angesehen. Beschäftigungsverhältnisse kommen in der modernen Arbeitswelt nämlich immer öfter im Rahmen betrieblicher Ausbildungs- und Praktikumsverhältnisse oder durch ein duales Studium mit Praxisunterricht im Betrieb zustande. Die Firmen ziehen sich ihren Nachwuchs einfach gerne selbst, um sicherzustellen, dass neue Mitarbeiter bestens in die firmeneigenen Abläufe eingearbeitet sind.
Auf eine gute Absicherung kommt es an
An einem ändern all die Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung und Förderung von beruflichem Nachwuchs in Corona-Zeiten aber leider nichts: Die Fallzahlen von Neuinfektionen steigen und zwar drastisch. Derzeit werden täglich bis zu 2500 Neuinfektionen gemeldet, womit es in Deutschland schätzungsweise 24.322 aktive Fälle von Covid-19-Erkrankten gibt. Treffen kann es hier jeden und das auch völlig unverschuldet. Ein unbedachter Handschlag auf der Arbeit, direkter Kontakt mit kontaminierten Oberflächen – die Möglichkeiten der Ansteckung sind vielfältig und eine echte Gefahr für die Berufsfähigkeit.
Wer von heute auf morgen ausfällt, dem drohen ohne ausreichenden Schutz weitere finanzielle Risiken. Es kommt während Corona also mehr denn je auf eine gute Vorsorge zur Berufsunfähigkeit an. Dabei sollten Versicherte aber sehr genau prüfen und nur seriöse Angebote mit guter Bewertung wählen.
Bei einem guten Berufsunfähigkeitsschutz sollten flexible Möglichkeiten zur Vertragsgestaltung gegeben sein. Eine abstrakte oder konkrete Verweisung sollte im Vertrag nicht auftauchen. Auch Flexibilität, wenn es zu Zahlungsschwierigkeiten kommt, gehört zu den positiven Standards dieser Versicherung.
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