Am Mittwoch könnte in Leipzig das mögliche Urteil zur Waldschlößchenbrücke gesprochen werden: Der Abriss. Anlass ist eine Klage der „Grünen Liga Sachsen“. Rückwirkend soll der Planfeststellungsbeschluss für die Querung aufgehoben werden, der Grundlage für die Baugenehmigung war. Verhandelt wird am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig – seit über zwei Jahren. Aber weil zwischendurch erst der Europäische Gerichtshof ein Grundsatzurteil zur Beachtung von Naturschutzbelangen bei solchen Projekten treffen musste, ging es nicht eher weiter. Nun ist übermorgen sogar ein Urteil denkbar. Der Bau der Brücke begann übrigens mit einer Schummelei: Vor knapp 16 Jahren gab es den ersten Spatenstich, aber zunächst nur für Schallschutzmauern in Johannstadt. Sonst wären Fördermittel verfallen. Am Ende kostete das Bauwerk 182 Millionen Euro. Die Brücke sorgte schon oft für Spott (Hufeisennase, Blitzer, Fahrbahn-Decke). Für die UNESCO aber war dann Schluss mit lustig: Sie entzog 2009 dem Dresdner Elbtal den Welterbetitel. Die Zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit im Oktober in Dresden steht nicht zufällig unter dem Motto „Brücken bauen“.
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