Historisches Relikt an der Augustusbrücke sorgt für Bauverzug

Bauamtsleiter Reinhard Koettnitz zeigt den historischen Brückenbogen. // Foto: Thessa Wolf

Bei den Arbeiten an der Augustusbrücke ist ein historisches Relikt freigelegt worden – nun verzögert sich der Bau um zwei Monate.

Das 13. Jahrhundert ist derzeit an der Augustusbrücke zu sehen. Aber nicht lange – bald schon soll es wieder zugeschüttet werden. „Gute Arbeit, sehr solide gebaut“, kommentiert Bauamtsleiter Reinhard Koettnitz den Sandsteinbogen von 1250. Man müsse lediglich unter dem Bogen neu verfüllen. Dort hatte sich das Erdreich über die Jahrhunderte gesetzt. Laut Sächsischen Denkmalschutzgesetz müssen solche historische Relikte erhalten werden – sichtbar machen braucht man sie nicht. Wenn die Archäologen alles untersucht und dokumentiert haben, werden die Sandsteine wieder im Erdreich verschwinden und so für die Nachwelt bewahrt. „Wir bauen drumherum und obendrauf.“

„Qualität geht vor Zeit.“

Weil man den alten Bogen ursprünglich an anderer Stelle vermutete, muss nun umgeplant werden. „Der Fund führt zu Bauverzögerungen von etwa zwei Monaten“, schätzt der Bauamtsleiter und betont: „Qualität geht vor Zeit.“ Schließlich solle das Bauwerk die nächsten 80 Jahre halten. „Wir hoffen, dass Ende 2019 die ersten Straßenbahnen über die Brücke fahren.“ Viel größer wird die Bandbreite an Fahrzeugen dann aber nicht – lediglich Linienbusse und Taxis dürfen die Elbe an dieser Stelle queren. Und natürlich Fußgänger und Radfahrer. Die beiden letzteren nutzen die Brücke auch während der Bauarbeiten und leider nicht immer rücksichtsvoll. So hat es bisher schon einige Unfälle gegeben, weil Radfahrer zu schnell unterwegs waren und Fußgänger unvermittelt stehen blieben, um den Blick auf die Stadt zu genießen oder den Bauarbeitern zuzuschauen.

13 000 Meter Lehrrohre

Derzeit werden auf der Brücke unter anderem die fehlerhaften Sandsteine durch neue ersetzt. Zudem verlegt man Leitungen, welche die Altstadt mit der Neustadt verbinden: etwa 13000 Meter Leerrohre. Dazu kommen Entwässerungs- und Wasserleitungen, etwa 7000 Meter. Und an der Brüstung über den Bögen 1 und 2 ist mit dem Versetzen der Sockel um die Fahrleitungsmasten und unter die Masten der öffentlichen Beleuchtung begonnen worden.

Aktuelle Informationen zum Bauvorhaben sowie die Aufnahmen einer Webcam im Baubereich stehen auch unter www.dresden.de/de/stadtraum/brennpunkte/augustusbruecke.php zur Verfügung.

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