Wir heiraten! Alles beginnt mit den Hochzeitseinladungen…

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Exakt 16.246 Paare sagten 2022 in Sachsen „Ja!“. Dresden hatte daran nicht nur einen generell erheblichen Anteil, sondern war sächsische Spitze mit 1.949 Hochzeiten. Für Statistik-Fans: Gerundet 12 Prozent aller sächsischen Eheschließungen fanden hier statt. Höchstwahrscheinlich hatten all diese Paare zuvor auch so manche Stunde über den Hochzeitseinladungen verbracht. Denn Tatsache ist: Egal ob auf dem Postweg, elektonisch verschickt oder persönlich überreicht, eine Einladungskarte ist trotz aller Wandlungen rings um die Hochzeit für die meisten einfach Pflicht.

Angesichts ihrer hohen Bedeutung und eines exakten Überblicks, wer kommen wird, gibt es jedoch einige Kniffe, die Noch-Verlobte anwenden können.

Klar und deutlich

Jedes Paar ist einzigartig. Daher ist es richtig und wichtig, der Einladung einen persönlichen Touch zu geben. Manche angehenden Eheleute übertreiben es dabei aber ein bisschen. Oftmals ist die Einladung so komplex formuliert, dass man sie mehrmals lesen muss, um herauszufinden, worum es eigentlich geht. Unser Tipp: Auf der Vorderseite der Karte sollte, vielleicht etwas unromantisch, aber zweckmäßig, klar und deutlich der Charakter einer Hochzeitseinladung ersichtlich sein. Dazu genügen die folgenden Daten:

  • Der Begriff „Hochzeitseinladung“, „Wir heiraten“ oder „Einladung zur Hochzeit“. Bei anderen, insbesondere fremdsprachigen Formulierungen bitte an die sprachlichen Fähigkeiten der Adressaten denken.
  • Vor- und (Noch-) Nachnamen beider Partner
  • Datum samt Uhrzeit und Ort

All das kann im weiteren Verlauf der Karte nochmals wiederholt werden. Aber, „worauf es wirklich ankommt“, sollte vorne kurz und prägnant stehen.

Erinnerungshilfen mitgeben

Manche Adressaten einer solchen Einladung werden den Termin sofort in den Kalender eintragen oder -tippen. Allerdings sollten Paare davon nicht grundsätzlich ausgehen. Die Schwierigkeit: Kaum jemand stellt sich die Karte danach irgendwohin, wo er sie dauernd sieht und so ans Hochzeits- als auch Rückmeldedatum erinnert wird.

Die Sache lässt sich jedoch leicht beheben: Es gibt viele stilistisch und materiell passende Möglichkeiten, um zur restlichen Einladung passende Aufkleber beizulegen. Darauf die wichtigsten Eckdaten, also

  • Was?
  • Wer?
  • Wo?
  • Wann?

Egal ob in den Wandkalender im Arbeitszimmer oder an die Kühlschranktür, mit solchen Stickern haben die Adressaten die Möglichkeit, die Erinnerung dort anzubringen, wo sie garantiert nicht übersehen wird.

Tragfähige Rückantwortmöglichkeiten anbieten

Jedes Brautpaar wünscht sich wohl, alle Eingeladenen mögen erscheinen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Nicht zuletzt, um solche Dinge wie die benötigten Speisemengen und Sitzplanungen mit genügend Vorlaufzeit fixieren zu können, ist es daher unbedingt nötig, in der Einladung ein Datum anzugeben, zu dem Gäste spätestens zu- oder absagen müssen. Dazu folgende Tipps:

  • Konkret darauf hinweisen, auf welchen Wegen geantwortet werden kann. Nicht also beispielsweise nur eine Handynummer angeben. Schon aufgrund der Vielzahl von Messenger-Diensten kann eine Antwort schnell übersehen werden.
  • Unbedingt darum bitten, eine exakte Zahl der Kommenden zu übermitteln. Und zwar getrennt nach Erwachsenen und Kindern (letzteres nicht zuletzt wegen der Betreuung).

Einmal mehr gilt: Die Fähigkeiten und Ausstattungen aller Gäste beachten.

Münder wässrig machen

Hand aufs Herz:

  1. Hochzeitsfeiern sind meistens ziemliche Genuss-Highlights.
  2. Viele Leute überlegen (deshalb), wenn sie eine Einladung bekommen, was es wohl für Leckereien geben wird.

Wer hierbei nicht wirklich eine sehr besondere Top-Secret-Überraschung plant und sich zudem schon bei den Speisen (wenigstens teilweise) festgelegt hat, der sollte überlegen, ob er in der Einladung nicht schon Hinweise darauf geben möchte. Es muss ja keine komplette Menükarte sein. Definitiv kann es jedoch die Lust, mit einem „Ja, ich komme“ zu antworten, nochmals steigern, wenn einem dabei schon der Duft von Gratin und anderen köstlichen Hochzeits-Klassikern in der Nase liegt.

Geschenkwünsche formulieren

Viele heutige Ehepaare lebten zuvor schon länger zusammen. Das kann das Schenken sehr knifflig machen – wo man früher darauf vertrauen durfte, dass Dinge, die zu einem Haushalt gehören, immer eine verlässliche Wahl waren. Nicht zuletzt, um Doppelungen und Unnötiges zu vermeiden, sollten Paare schon in der Einladung entweder angeben, was sie möchten oder bestimmte Dinge ausschließen. Dabei sollte erneut deutlich formuliert werden. Etwa so:

  • „Für die Geschenke: Unser Haushalt ist bereits komplett“
  • „Geschenke können schwer sein, gerne machen wir es euch leichter und freuen uns über gefüllte Umschläge“
  • „Bitte schenkt uns etwas, das ihr euch selbst gerne schenken würdet“

Übrigens ist es heute völlig legitim, explizit um Geldgeschenke zu bitten. Hierbei haben sich die Zeiten glücklicherweise gewandelt.

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Designhinweise geben

Viele Brautpaare geben sich sehr viel Mühe, das Design der gesamten Hochzeit mit viel Liebe zum Detail aufeinander abzustimmen, damit alles wie aus einem Guss wirkt. Allerdings wäre es dann schon schade, wenn diese Nahtlosigkeit bei der Einladung endet.

Kleiner Tipp: Für das Design kann man sich vorzüglich an den anderen Papieren orientieren. Sprich Speisekarte, Ablaufplan, Kirchenheft, Sitzplatzkärtchen etc.

Beim Zeitplan vage bleiben

Für eine Hochzeitseinladung genügt es prinzipiell, wenn alle Adressaten exakt wissen, an welchem Tag sie wann und wo zu erscheinen haben. Wo es zwischen Standesamt, Kirche und Party-Location hingeht, ergeht ebenfalls aus den Informationen. Trotzdem machen sich viele Paare unnötigen Stress. Sie integrieren regelrecht exakt getimte von-bis-Zeitpläne für alle möglichen Schritte. Das sieht durchaus gut und professionell aus – allerdings macht es die gesamte Veranstaltung ungleich stressiger. Denn es genügt schon, wenn ein Punkt etwas später beginnt oder länger dauert, um alles durcheinanderzubringen.

Es reicht völlig, wenn die Eingeladenen folgendes wissen:

  1. Der Startzeitpunkt für die Trauung oder die Feier (je nachdem, ob sie zu beidem eingeladen sind).
  2. Die Adressen aller Orte, zu denen die Menschen geladen sind.
  3. Etwaige Informationen über die Unterbringungsmöglichkeiten.

Exakter muss es für die Gäste definitiv nicht sein – selbst wenn das Paar einen präziseren Plan hat.

Lesbar bleiben

Es gibt viele Tausend unterschiedliche Schriftarten. Eine Menge davon können als Fonts heruntergeladen werden und stehen somit für das Design von Hochzeitseinladungen zur Verfügung. Für viele Paare ist das der Anlass, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Einerseits soll die Einladung eine maximal persönliche Note aufweisen und andererseits schreibt kaum jemand alle Karten per Hand, sondern lässt diese einfach drucken. Viele Noch-Verlobte wählen daher bei den Schriftarten solche, die handgeschrieben wirken, teils sogar wie echte Kalligraphie. Einmal mehr sei aber auf eine Tatsache verwiesen: Alle Adressaten sollten es lesen können.

Menschen, die Deutsch als zweite Fremdsprache erlernten, dazu jüngere Personen aufgrund heutiger Grundschul-Vorgehensweisen, haben mit Schreibschrift und anderen handschriftlich wirkenden Fonts manchmal Schwierigkeiten. Diese können sich noch verstärken, wenn beispielsweise die Schriftart sehr dünn und „schnörkelig“ ist und/oder die Schrift- nicht ganz zur Hintergrundfarbe passt.

Das soll nicht heißen, solche geschwungenen Schriftarten sollten ganz vermieden werden. Sie sollten aber simpler gehalten sein und sich stark an Druckbuchstaben orientieren – das macht es auch für viele ältere Augen einfacher.

Von Lars Silbermann

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