Wie erinnert man an Ereignisse, die 100 Jahre zurückliegen – und zwar ohne ein einziges Wort? Am besten mit Gesten und Blicken, also mit Pantomime. Zu erleben unter anderem in „Das Auge“, eine von insgesamt sechs Veranstaltungen beim diesjährigen Pantomime-Theater-Festival Dresden. „Stilvoll, kurz und voller Humor“, fassten Kritiker das Stück zusammen, welches die Theatergruppe „Der blaue Sarafan“ am 9. November im Theaterhaus Rudi zeigt. Start des in diesem Jahr bereits zum 35. Mal stattfindenden Festivals mit
einer Bandbreite vom Clownstheater über Hip Hop bis hin zur Popkultur ist am 8., Finale am 11. November. Die Zuschauer können die faszinierende Vielfalt an
Spielarten der „Kunst ohne Worte“ entdecken, darunter eine Kindervorstellung und die beliebte Improvisationsshow zum Abschluss. Diese wird in diesem Jahr ein doppelter
Abschied sein – der gastgebende Verein, das Mimenstudio Dresden, schließt seine eigentliche Spielstätte, die 1992 gegründete Mimenbühne und löst sich auf. „Die
Kraft ist zu Ende, die Finanzen sind es auch“, begründet Chef Ralf Herzog die Entscheidung. „Zu wenige Besucher finden den Weg zu uns.“
Zu sehen sind die Dresdner Mimen während des Festivals auch noch am 10. November im Theaterhaus Rudi mit ihrem Erfolgsstück „Die Kleinbürgerhochzeit“ nach Bertolt
Brecht. Neben den „blauen Sarafans“ aus St. Petersburg mit ihrem „Auge“ auf die Zeit der jungen Sowjetunion und der Frage nach der Zukunft des Menschen, schaut das französische Duo „Comme Si Company“ mit ihrem poetischen und humorvollen Stück „Deux rien“ auf das Verhältnis zwischen Einsamkeit und Zweisamkeit, Fantasie und
Realität und Freiheit.
Das PantomimeTheaterFestival soll dann im nächsten Jahr unter der Federführung des August Theaters laufen, welches auch in ihrem Monatsprogramm die Sparte Pantomime mit
Gastspielen plant. (DAWO)
Pantomime-Theater-Festival Dresden,
8. bis 11. November,
www.pantomimefestival-dresden.de
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