Was hilft tatsächlich bei Allergien?

Dieser Anblick treibt Allergikern das Kribbeln in Nase und Augen … Zwölf Millionen Deutsche leiden an Heuschnupfen // Foto: pixabay

Hausmittel oder Medizin – die Mischung macht‘s, sagen Experten. Und räumen auch gleich noch mit einigen Vorurteilen auf.

Allergien haben sich in Deutschland längst zu einer Art Volkskrankheit entwickelt. Laut aktuellen Statistiken des Bundesgesundheitsministeriums leidet etwa jeder dritte Deutsche an einer Allergie; das sind knapp 30 Millionen Deutsche. Und die Tendenz ist nach wie vor steigend. Mediziner führen das vor allem auf Umweltverschmutzungen wie Abgase und Feinstaub, aber auch zunehmendes Ozon in der Atmosphäre zurück. Denn all diese Umwelteinflüsse sorgen – so sagen Wissenschaftler – für zunehmenden Pollenflug aufgrund von Stressreaktionen der Bäume und Gehölze.

Aber auch sich verändernde Ernährungsgewohnheiten können Grund für diese Zunahme sein. In vielen Lebensmitteln stecken Allergene, die nicht gekennzeichnet sind. Heuschnupfen ist mit über 60 Prozent der Betroffenen dabei die häufigste Allergie. Eine Leidenszeit, die vom Frühjahr bis weit in den A Herbst hinein reichen kann. Einige Pollen – wie Haselnuss und Erle – fliegen auch schon in den kalten Monaten …

Um die allergischen Reaktionen abzuschwächen gibt es natürlich zahlreiche Medikamente oder auch sinnvolle Verhaltensweisen und Hausmittel, wie regelmäßiges Haarewaschen vorm Schlafengehen, um die Pollen aus dem Haar nicht noch ins Bett mitzunehmen. Aber nicht alles stimmt, was hier und da geraten wird. Hier vier Fragen und die Antworten dazu:

Wirken Pollen in Städten tatsächlich aggressiver als im ländlichen Raum?

Dieses Gefühl Betroffener trügt nicht. Wissenschaftler sehen den Grund im Feinstaub, denn der macht Pollen tatsächlich aggressiver. Greifen Pollen gemeinsam mit den winzigen Feinstaub-Partikeln an, setzen sie viel mehr Allergene frei als „saubere“ Pollen.

Sollten Allergiker in der Stadt morgens lüften, statt abends, wie auf dem Land?

Mediziner sagen: Ja. Hintergrund ist, dass die Pollenkonzentration auf dem Land morgens am höchsten ist, in der Stadt hingegeben am Abend. Das liegt daran, dass Bäume oder Gräser – wovon es im ländlichen Raum natürlich mehr gibt als in zugebauten Städten – Pollen vor allem zwischen Morgen und Mittag abgeben. Auf dem Land können sie ungestört aufsteigen und fliegen – bis sie dann abends sozusagen in den Städten landen.

Verschlimmert Zigarettenrauch allergische Reaktionen?

HNO-Ärzte bestätigen diese Beobachtung von Allergikern. Grund ist auch hier, dass Zigarettenqualm wie jeder andere Schadstoff in der Luft auch, die Atemwege reizt. Was dann auch Allergien verstärken kann. Im Übrigen kann das auch für Deos gelten …

Machen Medikamente gegen Allergien wirklich noch immer müde?

Hier hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel zum Positiven für Allergiegeplagte getan! Der in den Medikamenten enthaltene Wirkstoff Antihistamin wurde und wird durch die Forschung immer weiter verbessert, so dass nun also die modernen Medikamente kaum noch verstärkte Müdigkeit als Nebenwirkung haben.

JENS FRITZSCHE

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