Am Wiener Platz finden regelmäßig Razzien statt, um der Drogenszene Herr zu werden. Die Meinung der Händler vor Ort ist gespalten. Ein Verkäufer direkt am Wiener Platz: „Bei uns läuft das Geschäft, auch Flüchtlinge sind unsere Kunden. Und wer Drogen verkaufen will, verhält sich eh unauffällig.“ Im Kugelhaus am Wiener Platz ist die Stimmung eine andere. Viele Verkaufsflächen sind hier frei. Die „Erotikwelt“ im Untergeschoss hat die Passage verlassen, auch die Bäckerei Bresan hat (wegen Insolvenz) geschlossen. Ein verbliebener Händler: „Die Lage ist weiterhin schlimm. Unsere Kunden sprechen uns auf die Drogenszene an. Die öffentliche Toilette musste geschlossen werden, weil es immer wieder Zwischenfälle gab.“ Im Vorzeige-Neubau Prager Carrée sind „aktuell 40 Prozent der Wohnungen und Gewerbeflächen vermietet“, so Svea Hoffmann, Sprecherin der Immobilienfirma Revitalis, die nach Abschluss der Bauarbeiten auf eine „weitere Belebung“ des Platzes hofft. Die Polizei äußert sich trotz 16 großer Razzien zurückhaltend: „Die polizeilichen Maßnahmen in der Vergangenheit haben eine örtliche Verdrängung und damit eine oberflächliche Eindämmung bewirkt. Die Auswirkungen auf das Fortbestehen der Szene sind eher als gering zu bewerten“, so Sprecher Marko Laske. (DiHe)
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