Es ist kein Geheimnis, dass die anhaltende Krise sich auch auf unser Konsumverhalten auswirkt. Seit dem Lockdown hat sich das zwar teilweise geändert, dennoch sind einige Veränderungen nach wie vor präsent. Eine erhöhte Nachfrage lässt sich allerdings nicht nur bei einigen Lebensmitteln und anderen Gütern des täglichen Gebrauchs feststellen, sondern auch bei Medikamenten.
Im März war die Nachfrage nach Medikamenten auf einem Höhepunkt angelangt, was unter anderem damit zusammenhing, dass Menschen aus Angst vor der Pandemie beziehungsweise einem damit verbundenen Mangel an Arzneimitteln Medikamente gehortet haben. Doch wie ist die aktuelle Situation? Müssen wir aufgrund von Corona mit Lieferengpässen rechnen?
Enorme Nachfrage nach Erkältungs- und Schmerzmitteln im Frühjahr 2020
Wie aus einer Statistik von idealo hervorgeht, lag im Frühjahr 2020 eine auffällig hohe Nachfrage nach Erkältungs- und Schmerzmitteln vor. Viele Menschen haben sich wegen Zukunftsängsten mit rezeptfreien Arzneien eingedeckt. Der Nachfrageanstieg betrug im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als 200 Prozent. In den darauffolgenden Monaten hat sich die erhöhte Nachfrage aber wieder in den Normalbereich bewegt.
Allerdings lässt sich leider nicht ausschließen, dass es zu einem erneuten Lockdown kommt, was möglicherweise zu einer vergleichbaren Entwicklung führen würde. Die neuen Corona-Fälle an Dresdner Schulen sind nur eines von zahlreichen Beispielen, die zeigen, dass der Kampf gegen das Virus noch lange nicht gewonnen ist.
Könnte die erhöhte Nachfrage zu einem Problem werden?
Aufgrund der Tatsache, dass wir uns immer noch inmitten einer Gesundheitskrise befinden, kommen tagtäglich Fragen auf, mit denen wir uns beschäftigen müssen. Eine davon ist, ob die erhöhte Nachfrage nach Medikamenten langfristig zu einem Problem werden könnte. Fakt ist, dass die Preise vieler Medikamente gestiegen sind, was aufgrund unseres Gesundheitssystems aber bisher noch kein Problem darstellt. Schließlich ist Deutschland nicht die USA, wo eine Erkrankung oft gleichbedeutend mit dem finanziellen Ruin sein kann. Allerdings muss gesagt werden, dass wir viele Grundstoffe unserer Medikamente aus Ländern wie China und Indien beziehen. Die Versorgung ist aktuell jedoch nicht gesichert. Infolgedessen steigt die Angst vor Lieferengpässen an und es steht sogar in Diskussion, die Produktion nach Europa zu verlagern. Das hätte durchaus Vorteile, wenngleich die damit verbundenen Kosten nicht zu unterschätzen sind.
Ein Medikamentenvorrat ist nicht zwangsweise verkehrt
Hamstern wird gerne mit etwas Negativem assoziiert, was nicht ganz unberechtigt ist. Schließlich hätte es nun wirklich nicht sein müssen, dass es zeitweise in Supermärkten einen Mangel an Klopapier gab, da solches nun wirklich kein essenzielles Gut ist. Geht es hingegen darum, einen Medikamentenvorrat anzulegen, sieht das Ganze schon etwas anders aus. Es gibt sogar Fälle, wo die Arbeitsgemeinschaft Katastrophenpharmazie der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) dazu raten, sich einen Vorrat von ein bis zwei Wochen anzulegen. Hierbei sollten sich vor allem chronisch Kranke angesprochen fühlen, aber auch Menschen, die anderweitig auf vom Arzt verordnete Medikamente angewiesen sind. Wer hingegen gesund ist und ohnehin selten krank wird, hat keinen Grund, sich übermäßige Sorgen zu machen. Lediglich einige grundlegende Medikamente für die Hausapotheke wie Schmerz- und fiebersenkende Mittel, Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden und Mittel gegen Husten sollten nicht fehlen. Ein übermäßiges Hamstern von Medikamenten ist hingegen nicht notwendig.
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