Weltnichtrauchertag: Endlich weg vom Rauch

Rauchen ist schädlich. Deshalb versuchen viele Raucher, von der Sucht wegzukommen. In Dresden mit wissenschaftlicher Begleitung. // Foto: Pixabay

Weltnichtrauchertag am 31. Mai: Lungenkrebs ist noch immer die häufigste Krebstodesursache. Aber in Sachsen –speziell in Dresden – gibt es einen spannenden Ausweg.

Die Statistik ist dramatisch: 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle in Deutschland hängen mit dem Rauchen zusammen. Grund sind die zahlreichen krebserregenden Stoffe, die Raucher mit dem Zigarettenrauch einatmen – und die so ins Blut und in die Organe gelangen. Das Risiko eines sogenannten Bronchialkarzinoms, so zeigen Studien, liegt für Raucher beim bis zu 15-fachen im Vergleich zu Menschen, die nie zu einer Zigarette greifen. Natürlich ist das Risiko aber auch von der Zahl der täglich gerauchten Zigaretten abhängig, wie auch von den Jahren des Rauchens. Dennoch machen Lungenärzte deutlich, dass etwa jeder dreißigste Raucher im Laufe seines Lebens an Lungenkrebs erkrankt. Auch das zeigt der Blick in die Statistiken der Krankenkassen. Laut Deutscher Krebsgesellschaft sterben jedes Jahr mehr als 120.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Bei Männern ist Lungenkrebs seit den 1960er Jahren sogar die häufigste Krebstodesursache. Für Sachsen nennt das Gemeinsame Krebsregister der neuen Bundesländer und Berlin 1.880 Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern und 850 bei Frauen. Jedes Jahr!

Dennoch gibt es gerade aus der Region Dresden auch positive Signale. Wobei Dresden ja viele Jahrzehnte so etwas wie die Hauptstadt der europäischen Zigarettenherstellung gewesen ist – und hier bis heute eine der größten deutschen Zigarettenfabriken ihren Sitz hat. 1934 wurde in der Elbestadt beispielsweise sogar die Filterzigarette erfunden. Der Zigaretten-Markenname „F6“ erinnert bis heute daran. Die positiven Signale: Laut Statistischem Landesamtes rauchen rund 647.000 Sachsen ab 15 Jahren regelmäßig, also 21,5 Prozent dieser Altersgruppe – und damit sind die Raucher in Sachsen absolut in der Minderheit. Zudem ist die Zahl der rauchenden Sachsen seit der Jahrtausendwende gesunken und der Freistaat hat sogar eine der geringsten Raucherquoten Deutschlands…

Wissenschaftler begleiten die Therapie

Mediziner und nicht zuletzt die Krankenkassen – für die die Folgen des Rauchens schließlich auch erhebliche Kosten mit sich bringen – versuchen, mit entsprechenden Programmen Raucher zu Nichtrauchern zu machen. Gerade in Sachsen. So halten die Suchtberatungsstellen in den Regionen zahlreiche Rauchentwöhnungsangebote bereit. Und sowohl die Medizinische Fakultät der Technischen Universität Dresden sowie die TU Chemnitz haben sogenannte Raucherambulanzen aufgebaut. Hier gibt es unter anderem Kurse zur Rauchentwöhnung, die gemeinsam mit dem Institut für Therapieforschung München und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung entwickelt wurden. Außerdem wurde in Dresden das Kompetenznetzwerk Nikotin geschaffen: ein Zusammenschluss von Forschungseinheiten der TU Dresden sowie dem Institut für klinische Psychologie und Psychotherapie der Uniklinik Dresden.

JENS FRITZSCHE

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