Städte brauchen Bäume gegen Hitze

Unter schattenspendenden Kronen des historischen Baumbestands am Elbufer genießen Spaziergänger und Mittagspäusler das Mikroklima. Park- und Grünananlagen sollen künftig häufiger in Stadtquartieren angelegt werden. Foto: Una Giesecke
Unter schattenspendenden Kronen des historischen Baumbestands am Elbufer genießen Spaziergänger und Mittagspäusler das Mikroklima. Park- und Grünananlagen sollen künftig häufiger in Stadtquartieren angelegt werden. Foto: Una Giesecke

Längere und intensivere Hitzeperioden werden in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Darauf sollten insbesondere Städte ausreichend vorbereitet sein. Dies findet Dr. Astrid
Ziemann am Institut für Hydrologie und Meteorologie der TU Dresden, die in einer Studie das Thema Klimawandel auf Stadtquartiere herunterbricht. Bis 2020 untersucht sie als Teil des Verbundprojektes „HeatResilientCity“ die Hitzebelastung am Beispiel DresdenGorbitz. Dazu waren sie und ihr Team mit einer Messvorrichtung in dem Wohngebiet auf der Höhenpromenade unterwegs. Das Projekt läuft in Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und dem Umweltamt Dresden. Aus den
Messungen leiten die Wissenschaftler konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Wohnqualität ab, sowohl für Bewohner als auch für Wohnungsgenossenschaften,
private Eigentümer und die Stadtplanung.

Anhand der ersten Auswertungsergebnisse ihrer aktuellen Datenerhebung bestätigt Astrid Ziemann, wie wichtig die Anpflanzung von schattenspendenden Bäumen für eine sofortige Reduktion der Wärmebelastung ist. Eine Begrünung allein durch Rasen sei nicht ausreichend. Der europaweite Hitzesommer 2003 mit rund 70000 vor allem älteren Hitzetoten in Westeuropa ist auch Ziemann im Gedächtnis geblieben. Ihre Mission ist es deshalb, „einfach vorbereitet zu sein“, damit solche Ausmaße in Zukunft vermieden
werden können und sich die Bevölkerung ausreichend vor der Wärmebelastung schützt. Neben Temperatur, Luftfeuchte und Wind ist die Sonneneinstrahlung entscheidend
für die thermische Belastung des menschlichen Organismus. Neben den gängigen Maßnahmen wie die Verschattung durch Markisen und zusätzliche Dämmung lassen sich aus
der aktuellen Studie weitere ableiten: wie Wohnungen in Zukunft umgebaut werden sollten und wo das Anlegen beziehungsweise die Erweiterung von Parks in Stadtquartieren nötig wird.

Ergebnisse einbezogen

Das Forscherteam untersucht das Außengelände und die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) die Wohninnenräume der dortigen Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG). Diese saniert derzeit und berücksichtigt dabei die bisherigen Ergebnisse von TU und HTW Dresden. Zudem erfasst Ziemanns Team nicht nur die jetzige Belastung, sondern führt parallel dazu Klimamodellsimulationen durch, um zu sehen, wie sich die Werte in den nächsten Jahren verändern werden. (dawo)

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